liebe Langlauffreunde,
Trond Nystad hat als Trainingskoordinator des ÖSV in den letzten Jahre sehr viel Positives eingebracht. Er hat leider nach dem Dopingskandal von Seefeld seinen Rücktritt erklärt. Für uns ist es sehr schade dass sein Spirit für die Förderung des Langlauf-Nachwuchses im ÖSV jetzt fehlt. Wir tragen diesen Geist weiter. Hier ein paar Punkte von Trond aus einem email:
- Wir haben seit langem unsere FREUDE Werte. Warum sind diese nicht komplett im ÖSV implementiert worden? Ohne Werte kann man im Sport nicht arbeiten.
- Viele haben Anmerkungen gemacht, dass „Erfolg im Langlauf nur mit Doping möglich ist“. Solche Aussagen sind falsch, fahrlässig und verführen junge Menschen zu dem Glauben, dass man unerlaubte Mittel zu sich nehmen muss, um Erfolg zu haben. Solche Aussagen gehören bestraft und der ÖSV sollte sich von solchen Mitarbeitern umgehend trennen. Es muss euch allen bewusst werden, dass durch solche Aussagen die Hemmschwelle gesenkt wird und dadurch der Einstieg in die kriminelle Dopingmachenschaft den Athleten als „normal“ erscheint. Es ist aufgefallen, dass auch in Schulen, Vereinen und LSV so geredet wird und auch da sollte unbedingt die sofortige Kündigung dieser Mitarbeiter erfolgen.
- ÖSV soll den LL-Sport weiter unterstützen. Athleten, die in unserem Kadersystem sind, müssen als Team arbeiten und auftreten. Man kann den Athleten nicht erlauben, dass sie freie Wahl dabei haben, mit wem (welchem Betreuer) sie arbeiten wollen. ÖSV-Angestellte müssen die Kontrolle haben.
- Die Kinder-/Jugendcamps, die wir gestartet haben, müssen fortgeführt und verstärkt werden.
- Ergebnislisten für Kinder sollen abgeschafft werden. Erst ab 12 Jahren sollten wir Ergebnislisten machen. Kinder müssen Fähigkeiten und Leidenschaft lernen bevor sie gemessen werden.
- Das LSV Kadersystem müssen wir ändern. Es hat null Sinn, eine Kaderauswahl in den jungen Jahren zu machen. Eine Kaderselektion hat erst Sinn, wenn die Athleten 16 Jahre alt sind. Wir sollten nach dem Motto „so viele Athleten wie möglich, so lange wie möglich“ leben. Wir sollten nicht die Athleten in ihren jungen Jahren wegselektionieren, weil wir wissen in dem Alter einfach noch nicht wer in der Zukunft gut werden könnte. Das Ziel muss sein, dass mehrere Leute eine Leidenschaft für LL ein Leben lang haben und das alle Athleten ihre Potentiale erreichen, wenn sie erwachsen sind. Wir sollen nicht so früh wie möglich den nächsten Weltmeister suchen, sondern sicherstellen, dass die Kinder unsere Welt meistern!
- Kindgerechte Wettkämpfe, wo die Athleten nicht weit reisen müssen.
- Wettkampf-freie Wochenenden.
- Um gut zu werden im Langlauf brauchen die Athleten eine polysportive Ausbildung. Im Sommer müssen die Athleten in anderen Sportarten wie Leichtathletik, Triathlon und Fußball teilnehmen (dürfen).
- Das Stützpunkt System muss fortgeführt und unterstützt werden.
- Jede LSV muss einen Plan schreiben wie sie den Langlaufsport, die Athleten, die Vereine, die Schulen und die Stützpunkte unterstützen werden.
- Der Langlaufsport (wie jeder andere Sport) ist abhängig von starken Vereinen. Die Vereine müssen unterstützt werden von den LSV.
- Das Ausbildungssystem muss sich vermehrt mit Ethik beschäftigen und unterrichten.
- Geduld ist angesagt. Im Ausdauersport sind die Athleten erst reif, wenn sie 27 Jahre alt sind. Athleten mit Potentialen müssen wir Zeit geben.
- NADA muss noch mehr mit jungen Athleten zusammenarbeiten, um zu vermeiden, dass Athleten zu unerlaubten Mitteln greifen. Ein ehrlicher letzter Platz ist wahnsinnig mehr wert, als ein unehrlicher zweit-letzter Platz.
- Alle Athleten und Betreuer müssen Verträge unterschreiben, dass sie nie etwas mit Doping zu tun gehabt haben und wo alle Konsequenzen aufgelistet sind falls sie so ein Verbrechen begehen. Falls jemand mutwillig dopt, sollten sie eine Geldstrafe vom ÖSV kriegen und alles zurückbezahlen, was der ÖSV in sie investiert hat.
- Athleten sollten nicht abhängig gemacht werden. Wir brauchen selbständige und mündige Athleten.
- Testdaten von unseren Athleten müssen veröffentlicht werden, so dass alle sehen können ob es „unerklärbare“ Leistungssteigerungen gibt.